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"Wir brauchen weltweit die Solidarität von unten"

Updated: Dec 6, 2022


Das folgende Grußwort hat Konstantin Wecker für die Demonstration "Keine Abschiebungen" nach Sierra Leone am 3. Dezember 2022 in München geschrieben


„Wir können die Welt nicht retten, indem wir uns an die Spielregeln halten. Die Regeln müssen sich ändern, alles muss sich ändern, und zwar heute.“


Diese klugen Sätze hat Greta Thunberg vor rund drei Jahren auf einer Demonstration in Helsinki gesagt.


Diese Sätze sind radikal und richtig. So einfach ist es und so schwer zugleich: Alles muss sich ändern und zwar sofort. Denn Zeit haben wir keine mehr. Zulange haben zu viele Menschen einfach nur zugeschaut und mitgemacht bei der Zerstörung unseres Planeten. Haben die Spielregeln der Politiker, Wirtschaftsbosse und Militärs unkritisch anerkannt und haben sich nicht engagiert für eine gerechtere Gesellschaft weltweit.



In ihrem neuen Buch stellt Greta Thunberg klar: Die Klimakrise ist eine neue Form des Kolonialismus. Es sind der Klimawandel, die Kriege, die Ausbeutung von Menschen und Natur und die Unterdrückung, vor denen Menschen fliehen. Deshalb sind eure Forderungen eigentlich eine Selbstverständlichkeit für alle menschlich und politisch denkenden Menschen; und deshalb habe ich sie von Anfang an sehr gerne unterstützt: Ein gesichertes Bleiberecht statt Abschiebungen.


Wir brauchen weltweit die Solidarität von unten und sollten alle gemeinsam handeln: Ich hoffe, ich kann mit meinem Lied Schäm dich Europa allen Menschen Mut machen, die auf der Flucht sind, die konkrete humanitäre Hilfe für Geflüchtete leisten und die für eine gerechtere Welt auf die Straße gehen. Die Mächtigen der EU haben jede Scham verloren, verletzen ganz offen an den EU-Außengrenzen die Menschenrechte und schaffen das Recht auf Asyl und ein menschenwürdiges Leben ab – Pushbacks von Geflüchteten sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit!



Ich werde nicht aufhören zu träumen von einer herrschaftsfreien Welt ohne Krieg und Faschismus, von einer grenzenlosen Welt ohne Patriarchat, Rassismus, Unterdrückung und Ausbeutung. Auf dem Weg dorthin müssen wir uns stark machen für die Rechte aller Menschen und gemeinsam weiter gegen diese menschenverachtende Politik der EU protestieren. Derzeit kann die Menschlichkeit nur im gemeinsamen Protest und in unserem solidarischen Handeln lebendig bleiben. Euer Konstantin.“


Fotos: Brigitte Ullherr






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